ZEITGESCHICHTE
Gerechtigkeit und Geschichte:
Nach dem Tode von Slobodan Milosevic – Vor dem «Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien» – Geschichtsschreibung und eine implizite Idee der Gerechtigkeit – Die kroatische Autorin
Slavenka Drakulic – Eine Protokollantin von Enttäuschungserfahrungen – Keine repräsentative Täterpersönlichkeit – Fragile und riskante Zeugenschaft.
Nikolaus Klein
GESCHICHTSSCHREIBUNG
Auf der Suche nach schriftlichen Quellen:
Die junge Kaukasus-Republik Inguschetien und ihr Identitätsdilemma nach 1992 – Der nördliche Kaukasus im 20. Jahrhundert – Die Deportationen im Jahre 1943 und 1944 – Die Entstalinisierung von 1957 – Nach der Perestroika von 1986 – Die Wahrnehmung historischer Problemfelder – Schriftsysteme und Russifizierung – Mangelnde schriftliche Quellen – Schulische Vermittlung nationaler Geschichte – Der Russisch-Inguschische Vertrag von 1810 – Das Protokoll vom Mai 1858 – Zum gegenwärtigen Stand der historischen Forschung – Repression und Widerstand – Die KGB-Archive und ihre noch ausstehende Auswertung – Zur Rekonstruktion der Deportationen – Dokumentation der mündlichen Tradition – Amtliche Korrespondenzen als Quellen – Zur Konstruktion eines Mahnmales – Zukünftige Forschungsaufgaben.
Wolfgang Schlott, Bremen
LYRIK
«Hand in Hand mit der Sprache bis zuletzt»:
Zum Tod der Dichterin
Hilde Domin (1909-2006) – «Versprechen an eine Taube» – Eine alltägliche Ausgangssituation – Lyrik, «Sand in den Rädern» – Mitten in den kulturhistorischen und literarischen Debatten der sechziger Jahre – Heimat im Wort – Leben im Exil – Rückkehr nach Deutschland – Ankunft bei der Leserschaft – Entschieden und zart.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern
THEOLOGIE
Reflecting absence:
Gravuren der Mystik in heutigen Gottesfragen – Das für den Ground Zero geplante Mahnmal – Wenn die Sprache versagt – Die bedrängende Präsenz des Abwesenden – Theologie in postsäkularer Kultur – Welche Gravuren schreibt die Mystik einer heutigen Gottesrede ein? – Die Problemanalyse von Karl Rahner – Bindeglied zwischen Theologie und Lebenserfahrung – Im Spannungsfeld von Reden und Schweigen – Maria Magdalena und das Unsagbare der Auferstehung – Religion als Unterbrechung – Ein folgenreicher Machtwechsel – Ringen um das sprachliche Zeugnis prägender Geheimnisse – Eine «verschwiegene Gottesrede» – Die schöpferische Kraft neuer Metaphern – Benennen und Schweigen.
Hildegund Keul, Remagen