ORIENTIERUNG    

Nr. 15/16   15. August 1990 PDF ansehen / Nummer bestellen

KIRCHE
Althergebrachtes Bischofswahlrecht bleibt unverzichtbar: Eine Veröffentlichung zur politischen und Rechtskultur in der Kirche – Der Jurist und Politiker Walter Gut bringt seine Erfahrung und Kompetenz ein – Seine minutiöse Studie zum Fall Chur entkräftet die Argumente (u.a. «Präzedenzfälle») für Rechtsmäßigkeit der getroffenen Koadjutorernennung – Nicht nur in Schwyz, auch in Graubünden tief verwurzeltes Wahlrechtsbewußtsein – Unkultur im Umgang des Bischofs mit der Kantonsregierung – Was wäre politische Kultur in der Kirche? (vgl. kasten).
Ludwig Kaufmann

LITERATUR
Judentum und Christentum bei Franz Werfel (1890-1945): Hundertster Geburtstag am 10. September – Sein Austritt aus der jüdischen Religionsgemeinschaft verstellt uns den Blick – «Die vierzig Tage des Musa Dagh» wurde zum Schlüsselroman für das jüdische Schiksal – Direktere Äußerungen zu Christus und Israel in den «Theologumena» – Verdikt des Renegatentums – Vom Rabbi, der das geschändete Kreuz wiederherstellte – Katholischer Habitus in religiöser Zerrissenheit.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

THEOLOGIE/LEHRAMT
Weitere Bemerkungen zur römischen Instruktion: Glaubenskongregation hatte zuvor US-Richtlinien für das Verhältnis Bischöfe/Theologen gebilligt – Ihnen entspricht 1. Teil der Instructio in seinem Respekt vor der Freiheit des Gottesvolkes – Der 2. Teil aber nimmt sich wie ein starres Disziplinierungskorsett aus – Ihm eignen: ständige Verschiebung zentraler Begriffe, unrichtige Zitation kirchlicher Texte und zirkuläre Beweisführung – Problem des Dissenses – Um Glaube und Moral: um neue Foren des Dialogs.
Dietmar Mieth, Tübingen

BIBEL
Vollversammlung der Bibelförderation: Trotz Tagungsort Bogotá keine Auseinandersetzung über CLAR-Projekt zur «Neuen Evangelisation» – Aber herausragende Deutung von Carlos Mesters und allgemeine Zustimmung zur Kontextualisierung.
Silvia Schroer, Zürich

NICARAGUA
Interview mit Fernando Cardenal: Der Erziehungsminister der sandinistischen Regierung hält Rückblick – Warum er sich als Jesuit für die Alpahbetisierungskampagne enagierte – Methode und Resultat – Nach dem Führungswechsel wieder Schulbücher aus den USA – Jetzt lesen junge Nicaraguaner das Schulbuch «Main Honduras» – Fernandos neues Wirken für die Volkserziehung.
(Interview: Nikolaus Klein, z.Z. Mexiko)


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