ORIENTIERUNG    

Nr. 6   31. März 1982 PDF ansehen / Nummer bestellen

KARSAMSTAG
Hinabgestiegen in das Reich des Todes: Karsamstag aus der orthodoxen Kirche, übersetzt von Robert Hotz.

OSTERN
Meditation: Um eine Antwort auf die Gleichung «tot ist tot» – Der hingerichtete Jesus entmachtete den Tod, weil es in seinem Leben keine «toten Strecken» gab – Liebe als Lebendigkeit – Deren Chance ist an Ostern Gewißheit geworden.
Alfons Schäfer, Elbingerode

PORTRÄT
Zum Tode von Gershom Scholem: Erforscher der Kabbala und Darsteller jüdischer Mystik – Bei ihm waren umfassendes Denken und differenzierte Gelehrsamkeit verbunden – Der rationale Kern in der Analyse mystischer Phantasie – Ein literarisches Kunstwerk über den «falschen Messias» (Sabbatai Zwi) – Autobiographisch: Von Berlin nach Jerusalem – Zum heutigen Verhältnis von Juden und Deutschen – Briefwechsel mit Walter Banjamin – Ein Genie der Freundschaft.
Hellmut Becker, Berlin

JUDENTUM
Kabbala – Kraft und Deutung des Judentums: Für den Mystiker ist die Thora ein lebendiges Gefüge von Symbolen zur Beschreibung der Welt – In ihr spiegelt sich das innere Leben der Einheit Gottes – Theistische Idee der «Selbstbeschränkung Gottes» in der Schöpfung – Heutiges Interesse? – Kabbala als lebendige Kraft in der jüdischen Geschichte.
Gershom Scholem (gest. 21.2.82)

LYRIK
Gedichte als Zeugnisse der Menschenwürde: Lyrik aus den NS-Konzentrationslagern – Schreiben war Leben, Überleben – Letzte Verweigerung gegenüber den Verfolgern – Verzweiflung und Tapferkeit – Im gläubigen Judentum «Liebe zum Schicksal» und messianische Zuversicht – «Aber dort hinten ist Licht» – Das Paradox für die Nachfahren: Man konnte die Unmenschlichkeit nicht in Worten beschreiben und mußte es trotzdem tun – Gedichte von Überlebenden: Orientierung an Hiob – Für die namenlosen Toten lebensrettend im nachhinein.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

ZENTRALAMERIKA
Christus stirbt heute in El Salvador …: Stellungnahme für die Kämpfenden – Frühere Erfahrungen mit «Wahlen» – Die Option der Frente Farabundo Marti und die Strategie der Junta – Terror und Einschüchterung – Wo lebt die «Kirche des Volkes»? – Ihr Wirken unter den Flüchtlingen und zur Information der Öffentlichkeit – Sie bringt die Menschen zusammen.
Plácido Erdozaín/L.K.


Politische Dimension des Kirchenkonflikts in Nicaragua: Waschsende Distanz der Mehrheit der Bischöfe zum revolutionären Prozeß – Entfremdung gegenüber kirchlicher Basis – Versetzung von Priestern und Ordensschwestern: innere Angelegenheit der Kirche? – Ungebrochene Wirtschaftsmacht des Bürgertums bedient sich der Volksreligion – Die Rolle von «La Prensa» – Ein offener Brief von Basisgemeinden.
Maria Rosaria Regolati, Zürich


© Orientierung  –  Seite drucken  –  Startseite