ORIENTIERUNG    

Nr. 8   30. April 1981 PDF ansehen / Nummer bestellen

CHILE
Keine Öffentlichkeit für die Unterdrückten: Hinter der Fassade der Prosperität breiten sich Elend und Terror aus – Das «freiwillige » Schweigen erweitert den Spielraum der Schergen – Aber fünf Bischöfe exkommunizieren die Folterer – Die Stimme vom Bischof Camus: «Die Rechtskatholiken versuchen die Kirche zu manipulieren» – Zwei Gruppen von Bischöfen – Wo die Laien als Bürger eine Maulkorb tragen, müssen die Wortführer der Kirche konkret werden.
Ruth Schlette, Bonn

TEILHARD DE CHARDIN
Sein Beitrag zur «Nouvelle Théologie»: Ein Stück Zeit- und Theologiegeschichte zu Teilhards 100. Geburtstag – Trotz zwanzigjährigen Exils in Asien immer noch Skizzen für eine «neue Theologie» im Koffer – Parallele theologische Entdeckungen Henri de Lubacs beim «Ausgraben» der Kirchenväter – Irenäus und die kosmischen Dimensionen Christi – Wie weit gehörte Teilhard zu dieser Strörumng? – Garrigou-Lagrange macht ihn zum Mitangeklagten der Gruppe Bouillard, Fessard, Lubac – Wie das Konzil seinen Impuls doch noch aufnahm.
Günther Schiwy, München

ÖKUMENE
Protestantische Nacharbeit zur Deutschlandreise des Papstes: Die drei Bitten von Mainz als Aufgabe für die neue Ökumene-Kommission – Als Entgegnung auf den Wunsch nach gemeinsamem Abendmahl zitierte der Papst den vorreformatorischen Luther – Protestantischer Widerspruch: Einheit der Kirche gegen Reinheit des Evangeliums? – Knechtgestalt der Kirche gegen die daurende Gefahr der Herrschaftsgestalt bezeugen.
Eberhard Stammler, Stuttgart


Wie weit reicht der Konsens in der Rechtfertigungslehre? Neuere katholische und evangelische Lutherforschung stellte Grundkonsens fest – Aber Gefahr der Verschleierung von Differenzen – Das Hauptanliegen der Reformation in der Confessio Augustana (CA) und auf dem Trienter Konzil – Mainz 1980: Erstmals hat ein Papst den Rechtfertigungsgrundlage anerkannt – Wird aber die Tragweite des damaligen Paradigmawechsels in der Bewußtseins- und Sprachgeschichte erkannt? – Sie umfaßt auch das Kirchenverständnis und die Gewissenshoheit bis hin zu den modernen Menschenrechten – Eine bleibende Herausforederung an beide Konfession.
Stephan H. Pfürtner, Marburg

SOZIOLOGIE
Zur gesellschaftlichen Verfassung der Ehe (1): Die Betonung der Paarbeziehung im Ehebegriff keine Selbstverständlichkeit – Modernes Leitbild aus dem 19. Jahrhundert – Sozio-kulturelle Relativität auch in der Mutter-Kind-Beziehung – Der Wandel zur Gattenfamilie – Veränderungen in jüngster Zeit: Rückgang der Eheschließungen und der Kinderzahl pro Ehe – Zunahme der Ehescheidungen, der nichtehelichen Lebensgemeinschaften und der unehelichen Geburten – Ehe bekommt unabhängig von Familiengründung Eigenwert – Dieser und der Geburtenrückgang stellen der politischen Gemeinschaft neue Probleme.
Franz-Xaver Kaufmann, Bielefeld


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