ORIENTIERUNG    

Nr. 13/14   15. Juli 1981 PDF ansehen / Nummer bestellen

ÄSTHETIK/RELIGION
Gott als Zuschauer? Anläßlich des 300. Todestages von Calderón – Das Leben als Spiel – Die Vielfalt der Rollen – Der «Anschein von Deismus».
Ludwig Kaufmann

WIRTSCHAFT
Festhalten am «Wachstumsdenken» ? Das einst gewünschte Nullwachstum ist ungewollt eingetreten – Stille um den «Club of Rom» – Aber wie lange ist Wachstum noch verantwortbar? – Zukunft nicht nur unserer Nachfahren, sondern auch der Menschen in der Dritten Welt steht auf dem Spiel – Wachstumsgrenzen werfen ihre Schatten voraus – Beispiele: Steigende Ölpreise und sog. Investitionsstau – Plädoyer für eine verantwortungsvolle öffentliche Diskussion.
Harry Hoefnagles, Nijmegen

UGANDA
Kann Hilfe noch helfen? Hintergründe des Überfalls auf die Ombachi-Mission – Das Land war einmal ein Paradies und galt als die «Schweiz Afrikas» – Keine Ugander im modernen Uganda – Unter verfeindeten Stämmen ist das Gewehr das einzige Zeichen der Macht – Das Erbe von Amins Willkürherrschaft – Bischöfe zu politischem Freimut fähig, weil sie beim Volk ausharren – «Verona Fathers» als letzte Kommunikationsbrücke – Davon hängt Einsatzmöglichkeit von Hilfswerken ab – Notärzte im Einsatz: Hilfe kann helfen.
Rupert Neudeck, Troisdorf bei Köln

SICHERHEITSPOLITIK
Westliches Verteidigungskonzept und mögliche Alternativen: Um die Krisenstabilität des heutigen Abschreckungssystems – NATO-Strategie: vom Konzept der «stabilen Abschreckung» zu dem der «flexiblen Reaktion» – Einwände gegen dieses heute geltende Konzept: Ein großer Kernwaffenkrieg nicht zuverlässig ausgeschlossen; keine militärische Sicherheitsgarantie für Europa – «Der 3. Weltkrieg wird stattfinden, wenn er gewonnen werden kann» – Alternativer sicherheitspolitischer Entwurf, gestützt auf Horst Afheldt: Veränderung der Strategie (Abschreckung auch ohne Drohung mit Massenvernichtung); Umrüstung der Streitkräfte (dezentralisierte «autonome Techno-Kommandos») – Unverwundbare Zweitschlagskapazität als Voraussetzung – Drohung mit rationalem Verhalten ist der Drohung mit Selbstmord überlegen – Doch auch glaubwürdige Abschreckung garantiert noch keinen Frieden.
Thomas Hoppe, Münster/Westf.

KIRCHE
US-Vorstoß für eine Charta der «Katholikenrechte»: Menschenrechte, Christenrechte und Rechtsweg in der Kirche – Das Phänomen: In verschiedenen Ländern entstehen Vereinigungen mit diesem Anliegen – Bereitschaft zu verantwortlichem Engagement und Erfahrung mangelnder Rechte als Grundimpuls – Legitimierung aus der Entwicklung der kirchlichen Soziallehre über die Würde der menschlichen Person – Pflicht und Recht zur Wahrheitssuche muß auch innerkirchklich zur Geltung kommen – Nach mißglückten offiziellen Entwürfen für ein kirchliches Grundgesetz neuer Anlauf von der Basis her – Ansatz bei den persönlichen statt bei funktionalen Rechten – Aufruf zu weltweiter Beteiligung.
L.K.


Rechtschutz in der Kirche: Zwei konkrete Beispiele aus Holland verweisen auf ein Grundproblem der Rechtsordnung – Zur Verteidigung subjektiver Rechte im Konflikt mit dem angeblichen Gemeinwohl feht in der Kirche noch weithin ein entstprechender Rechtsweg – Ansätze zum Ausbau einer Verwaltungsgerichtsbarkeit.
Peter Huizing, Nijmegen


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