ORIENTIERUNG    

Nr. 11   15. Juni 1977 PDF ansehen / Nummer bestellen

ÖKUMENE
Der Geist von Lausanna setzt sich durch: Gemeinschaft in Christus trotz Spaltung und Trennung – Bewegung für «Glaube und Kirchenverfassung» 1927 und 1977 – Einst Dialogverweigerung von seiten des Papsttums – Heute Grußbotschaft Paul VI. – Wie die bloß pragmatische Devise «Lehre trennt und Dienst vereint» überwunden wurde – Ungeahnter Fortschritt im Sakraments- und Amtsverständnis – J. Moltmanns Lagebericht von heute: Theologie vereinigt – Praxis (der Kirchenleitungen) trennt – Die Schwellenangst – P. Congars Appell angesichts der faktischen Einheit unter Christen verschiedener Kirchen.
Albert Ebneter

THEOLOGIE
Die Freiheit und die Macht des Bösen: In der Versuchungsgeschichte solidarisiert sich Jesus mit dem in seiner Freiheit durch die Mächte geprüften Menschen – Die Begrenztheit der psychologischen Deutung – C.G. Jungs Gegensatz von «geistig» und «materiell» ist biblischem Denken fremd – E. Bloch spricht realistischer von der «Fortdauer des Widersacherischen» und seiner Verharmlosung – Die Erzählung im Zusammenhang mit Israels Gotteserfahrung – Dostojewskis «Großinquisitor» im Spannungsfeld freier Anbetung Gottes und tyrannischer Unterwerfung – Nicht einfach Wort statt Brot – Gottesgeborgenheit kein Freibrief für Betrug und Hexerei – Absolut gesetzte Machtansprüche des Menschen als Wahngebilde – Der Mensch unterwegs zu Gott in freier Huldigung.
Walter Strolz, Freiburg/Br.

BIBELPASTORAL
Der Glaube lebt von vertrauten Wort: Einheitsübersetzung und Sprachtradition – Einbürgerung der Bibel in das Gedächtnis und die Herzen des Volkes – Trotz vieler Detailprobleme Notwendigkeit «eines zur Ruhe gekommenen Textes» – Die Bedeutung ritualisierter Verhaltungsmuster – Das Nachspielen vorgespielter «religiöser Sprachspiele» – Der Sinn haftender Wörter – «Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten» und das Chorgebet der Mönche – Der Glaube ist oft «kinderschwer» – Bibelzitate in öffentlicher Rede – Ein Repetoire von Rollenangeboten – Ohne Referenzsystem bleiben religiöse Erfahrungen sprachlos.
Michael Göpfert, München

LATEINAMERIKA
Kirche und Militärmacht (2): Angesichts immer offener Verfolgung schließen sich die Bischöfe in gemeinsamen Stellungnahmen zusammen – Im Vergleich zu Medellin tragen die Texte die Zeichen harter Konfrontation mit Tatsachen – Die Lage in Zentralamerika und die Rolle des dortigen Kardinals – Bereitet die Psychose des Antikommunismus den Boden für ein Schisma? – Lefebvres Polemik in politischer Rücksicht – «Nur die verderbte Kirche wird verfolgt» – Konsens in den Menschenrechten.
Ludwig Kaufmann

BUCHBESPRECHUNG
Ethik der Manipulation: Bernhard Häring zu den Fragen der Medizin, der Verhaltenskontrolle und der genetischen Manipulation.
Jakob David


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