ORIENTIERUNG    

Nr. 19   15. Oktober 1968 PDF ansehen / Nummer bestellen

PAPST
Das Problem «Gewissen und Papst»: I. Das Gewissen setzt das «Göttliche Gesetz» voraus – «Naturgesetz ist eine Teilhabe der geistbegabten Kreatur am ewigen Gesetz» – Was man heute Gewissen nennt, ist oft ein «elendes Zerrbild» – 2. Der Papst und seine Autorität gründen sich in der Theorie auf das Gewissen und seine Heiligkeit – Ein Papst, der gegen das Gewissen im eigentlichen Sinne spräche, würde selbstmörderisch handeln – Der Daseinsgrund des Papstes ist sein Eintreten für das Gewissen – Ob jeder Papst das stets vor Augen hatte, muß und die Geschichte sagen – 3. Der Papst, der von der Offenbarung her kommt, hat keine Rechtsprechung über die Natur – Direkt können Papst und Gewissen gar nicht in Konflikt geraten – 4. Wo sich aber indirekt ein Konflikt ergeben sollte, liegt die Beweislast auf Seiten des Gewissens – Die Freiheit des Gewissens ist ein Schutz dafür, daß kein Papst jemals imstande sein wird, ein falsches Gewissen zu erzeugen.
John Henry Newman

KATECHISMUS
Der geistige Quellort der Debatten: Wandel in der Struktur der Glaubensunterweisung – Die deduktive Methode führend in den Katechismen bis 1930 – Sie sichert die unverfälschte Tradition, sie trennt vom gelebten Leben – Auswirkungen in Themenwahl und Stellung der Hl. Schrift – Die induktive Methode – Ihr Vorzug, Kontakt mit dem Leben – Ihr Nachteil: unklare, verschwommene Begriffe – Die Methoden des Holländischen Kathechismus – Offenbarungsreligion als Heilsgeschichte – Schillebeeckx, einer der geistigen Väter, weiß um die Gefahren.
F. M. Willam, Andelsbuch

ANGLIKANISMUS
Zur diesjährigen Lambethkonferenz: Erneuerung der Kirche in Glauben, Amt und Einheit – Verlangt die Erneuerung in der Einheit die Selbstauflösung? – Ist die Aufgabe als «Brückenkirche» erfüllt? – Eine Kirche, die für sich selbst lebt, wird durch sich selbst sterben – Verstärkung zentralistischer Strukturen, Ablehnung nutzloser Bürokratie – Erneuerung im Amt – Die Stellung der Frau zum Priesterdienst – Die theologischen Begründung der Ablehnung sind nicht schlüssig – Das Verhältnis zu Rom – Der Schock der Enzyklika «Humanae vitea» – Begonnene Brücken sollen nicht abgebrochen werden – Die Erklärung des Papstes läßt die Meinungsverschiedenheit hervortreten – Trotzdem Aufwertung der Vertretung in Rom.
W. Heierle, Heythrop College

PHILOSOPHIE
Weltphilosophie im Banne des Marxismus: Der XIV. Internationale Kongreß für Philosophie in Wien – Marx und die Philosophie der Gegenwart – Sowjetischer Dogmatismus – Ideologische Differenzen im Ostblock – Protest des Maoismus – Forderung nach echter Diskussion – Humanismus aus marxistischer Perspektive – Das Paradox der Entideologisierung – Philosophieren, echtes Engagement.
P. Henrici, Rom


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